Posterboy

II.

Feuer und Eis

Kohei beobachtet mit einem Stirnrunzeln, wie sich Aozora von ihm abwendet. Seit ein paar Wochen benimmt sie sich, als wäre er eine Göre, die ihr hinterherläuft und Streit sucht, und das geht ihm so langsam auf die Nerven. Aber er kann sich nicht beschweren, weil sie aufgehört hat, sich mit ihm zu streiten. Oder weil sie ihm, wenn überhaupt, nur noch knappe und höfliche Antworten gibt, während sie so viel arbeitet, dass es schon an Unmenschlichkeit grenzt. Als würde sie ihm unter die Nase reiben, dass sie sich bisher kaum Mühe gegeben hat, um ihn zu übertreffen.

»Wenn du so ein Gesicht machst, werden die Leute denken, dass du Ms. Aozora etwas antun willst.« Eine Hand legt sich auf Koheis Schulter und er nimmt seinen Blick von Aozoras Rücken und sieht Tomoda Murasaki an. Kohei kennt ihn noch aus der Schule und seitdem, wird er ihn nicht los. Was zur Folge hat, dass er Kohei besser kennt als ihm lieb ist.

»Ich nehme an, ihr Freund ist verreist oder so. Wir werden sie wahrscheinlich viel weniger sehen, wenn er zurückkommt.«

Kohei schnalzt mit der Zunge und zieht seine Schulter aus Tomodas Griff. »Das bedeutet nur, dass wir bisher nur ebenbürtig waren, weil sie abgelenkt war.«

»Was redest du da? Ihr wart niemals ebenbürtig«, sagt Tomoda lachend und Kohei wirft ihm einen verärgerten Blick zu.

»Du bist ein erfolgreicher und gutaussehender Geschäftsmann mit einer versteckten, dunklen Seite, während Ms. Aozora ein Fuchs in Menschengestalt ist. Das ist etwas völlig anderes.«

»Wer hat eine dunkle Seite?«

»Haha!« Tomoda lacht. »Übrigens, wusstest du, dass der eine Kunde, der immer so pingelig war, sich beruhigt hat, nachdem Ms. Aozora vor ein paar Tagen mit ihm geredet hat?«

»Willst du dich mit mir anlegen?!«

»Ne, ich habe Hunger. Lass uns essen gehen.«

Koheis Augenbraue zuckt. »Dann geh! Ich habe noch zu tun.« Er wendet sich ab und kehrt zu seinem Schreibtisch zurück.

»Ach, komm schon. Du wirst sie nicht besiegen, wenn du nicht isst. Außerdem ist harte Arbeit sowieso nicht deine Stärke«, sagt Tomoda, aber Kohei ignoriert ihn. Obwohl er recht hat. Seit er ein Kind war, konnte Kohei jeden dazu bringen, ihn zu mögen, und Fehler wurden ihm leicht verziehen, sodass er sich nicht besonders anstrengen musste. Nicht, dass er das nötig hätte, denn er ist klug und reich genug, um auch ohne seinen Charme alles zu bekommen, was er will. Umso frustrierender ist es, dass er an Aozora nicht heranreicht, wie sehr er sich auch bemüht.

Aozora und Kohei sind die erfolgreichsten Mitarbeiter der Verkaufsabteilung, aber sie gehen beide auf grundverschiedene Weise vor. Kohei nutzt seinen Charme und seinen Namen, um die Kunden anzusprechen, was ihn zum perfekten Vertreter und Aushängeschild des Unternehmens macht. Er ist bei den Kunden beliebt und schafft es mit seinem Verstand immer wieder, sie zu einem profitablen Deal zu überreden.

Aozora hingegen ist nicht so beliebt wie Kohei. Es ist sogar gut möglich, dass einige ihrer Kunden sie nicht ausstehen können, aber sie würden nicht auf die Idee kommen, ihre Angebote abzulehnen. Wenn Koheis Waffe sein Charme ist, ist Aozoras Waffe ihr Wort. Jeder, der sich auf eine Diskussion mit ihr einlässt, wird ihr am Ende unweigerlich unterliegen. Und so kann sie einen Kunden, der seine Geschäftsbeziehung mit Noué beenden will, dazu bringen, stattdessen einen neuen, profitableren Vertrag zu unterzeichnen. Und obwohl er sie schon seit einem Jahr kennt, weiß Kohei immer noch nicht, wie sie das macht!

Mit einem tiefen Seufzen lässt Kohei sich auf seinen Stuhl fallen und richtet seine Aufmerksamkeit auf seinen Computer. Er beginnt mit seinen Mails, denn wie immer ist seine Mailbox überfüllt, und er braucht mehr als zwei Stunden und mehrere Telefonate, um alle zu beantworten.

»Entschuldigung, Mr. Inouye?«, sagt eine süßliche Stimme dicht an seinem Ohr.

Kohei braucht nicht nachzusehen, wer es ist. Er müsste nicht einmal aufhören zu tippen, aber er unterbricht höflich seine Arbeit, um seine Aufmerksamkeit auf seine Kollegin zu richten. »Was gibt es, Ms. Kondo?«, fragt er lächelnd.

Die rot geschminkten Lippen seiner Mitarbeiterin Sakura Kondo verziehen sich zu einem breiten Lächeln. Sie arbeitet mit ihm an dem Projekt mit dem englischen Kosmetikkonzern Syrene. »Die Produktion hat gerade den fertigen Spot geschickt. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, ihn sich gemeinsam anzusehen.«

Er nickt. »Sicher. Ich werde das nur schnell zu Ende bringen. Könnten Sie einen Videoraum für uns vorbereiten?«

»Das habe ich schon«, antwortet sie und strahlt ihn an.

»Super. Ich bin gleich da.«

»Und ich werde warten«, sagt sie, bevor sie sich umdreht und mit schwingenden Hüften verschwindet.

Kohei schreibt seine Mail zu Ende, bevor er Kondo folgt.

»Tut mir leid, dass ich Sie habe warten lassen«, sagt er, als er den Raum betritt. Die Fenster sind verdunkelt und der Fernseher an der Wand zeigt das Logo von Syrene.

Kondo sitzt bereits am Tisch und tippt mit ihren langen roten Fingernägeln auf die Tischplatte. Ein Lächeln erblüht auf ihrem Gesicht, als ihre Blicke sich treffen. »Es macht mir nichts aus, auf Sie zu warten, Mr. Inouye. Bitte setzen Sie sich.« Sie deutet auf den Stuhl neben sich.

»Danke.« Kohei setzt sich und richtet seinen Blick auf den Bildschirm, ohne zu beachten, wie Kondo ihren Stuhl näher an seinen rückt.

Die Werbung beginnt. Ein schlankes Bein wird sinnlich mit Bodylotion, dem Produkt, eingerieben, während im Hintergrund eine sanfte Melodie erklingt. Die Kamera fährt hoch und zoomt heraus, um eine junge Frau in einem kurzen Badetuch zu zeigen.

Kohei sieht sich das Video mit einem Stirnrunzeln an. »Was meinen Sie?«, fragt er schließlich an Kondo gerichtet.

Sie sieht ihn bereits an. »Ich finde, es ist gut geworden.«

»Dann würden Sie es kaufen?«

Sie blinzelt. »Ja?« Sie muss seine Unzufriedenheit bemerken, denn ihre Antwort klingt mehr wie eine Frage. »Es ist doch das, was der Kunde will, oder?«

Natürlich hatte man sich vorher auf einen Entwurf des Spots geeinigt, und an einem anderen Tag hätte Kohei ihn vielleicht akzeptiert. Aber heute ist auch die kleinste Unvollkommenheit nicht zu tolerieren. »Es ist zu sexy«, sagt er.

»Was? Aber liegt das nicht daran, dass es ein Konzern aus dem Westen ist?«

Er schüttelt den Kopf. »Das ist der falsche Ansatz. Wir versuchen nicht, eine Werbung zu machen, die unserer Vorstellung nach zum westlichen Stil passt, sondern ein Produkt zu verkaufen.« Kohei hat in Deutschland studiert und zuvor andere europäische Länder besucht, sodass er mit deren Mentalität vertraut ist. Und die Beziehungen, die er während seines Auslandsstudiums geknüpft hatte, haben ihm geholfen, den Deal mit Syrene in die Wege zu leiten. »Der Fokus liegt zu sehr auf der Frau und ihrem Körper. Es spricht Männer eher an als Frauen, die die Hauptzielgruppe sind.«

Kondo blickt auf den Bildschirm. »Wie wäre es dann, wenn wir etwas Farbe ins Spiel bringen? Damit es gemütlich und komfortabel wirkt? Wir könnten auch die Musik ändern, zu einer, die eher entspannend und fröhlich als romantisch ist.«

Kohei nickt. »Gut. Bitte leiten Sie es an das Produktionsteam weiter.«

»Mr. Inouye? «

Kohei, der bereits auf dem Weg zur Tür ist, hält inne, als Kondo ihn schüchtern anlächelt.

»Haben Sie auch ein paar Vorschläge? Sie haben ein so scharfes Auge.«

»Ich bin einverstanden mit dem, was Sie gesagt haben, Ms. Kondo. Ich vertraue Ihnen«, antwortet er lächelnd, während er so tut, als ob ihm der verführerische Unterton entgangen wäre. Kondo ist eine attraktive Frau und er ist nicht abgeneigt, ihre Aufmerksamkeit zu genießen. Aber sie ist eine Kollegin und er hat auch so schon zu wenig Zeit, um während der Arbeit zu flirten. Und so verlässt er den Videoraum, um sich wieder seinen Mails zu widmen.


 

Als Kohei schließlich seinen Laptop herunterfährt, ist es bereits Nacht. Es ist das erste Mal, dass er an einem einzigen Tag so viel gearbeitet hat, und er ist so erschöpft, dass er nicht einmal zufrieden mit sich sein kann. Er hat im Videoraum gearbeitet, weil er sich den Werbespot noch einmal ansehen wollte. Außerdem ist es dort ruhig.

Mit einem erschöpften Seufzer packt Kohei seine Sachen zusammen und verlässt den Videoraum, um den Laptop und einige Dokumente zurück zu seinem Schreibtisch zu bringen. Doch als er gerade das Büro betreten will, bemerkt er, dass das Licht noch an ist. Sein Blick huscht zu einem bestimmten Schreibtisch, und dort entdeckt er Aozora, die ihren Kopf in beide Hände gestützt hat, den Blick auf die Tischplatte gerichtet, als sei sie tief in ein paar Unterlagen vertieft.

Nicht im Ernst! Kohei verzieht frustriert das Gesicht. Sein Kopf surrt und seine Sicht ist unscharf, nachdem er mehr gearbeitet hat als je zuvor und es ist immer noch nicht genug?

Er macht einen Schritt auf sie zu, bereit, ihr die Meinung zu sagen, diesmal mit dem festen Willen, nicht von ihr ignoriert zu werden. Doch dann macht Aozora plötzlich ein Geräusch.

Kohei erstarrt in der Bewegung. Erst jetzt bemerkt er, dass sie zittert und tatsächlich nicht auf irgendwelche Dokumente schaut. Und dann hört er sie schluchzen.

Einen Moment lang steht er wie angewurzelt da, dann verlässt er leise das Büro. Er ist wie gewöhnlich mit dem Auto zur Arbeit gefahren, also kann er seinen Laptop und die Dokumente einfach mitnehmen und morgen zurückbringen.

Er kommt sich dumm vor, als er sich auf den Weg zum Parkplatz macht. Die ganze Zeit über hat er Aozoras Verhalten persönlich genommen, ohne daran zu denken, dass es ihn überhaupt nichts angeht. In Wahrheit weiß er nichts über sie, außer dass sie hervorragend arbeitet. Vielleicht kam sie ihm deshalb immer wie ein perfektes Wesen vor, und sie weinen zu sehen, fühlt sich seltsam an. Er hat einmal den Fehler gemacht, sie auf die leichte Schulter zu nehmen, und seither ist Aozora für ihn eine unüberwindbare Mauer. Er erinnert sich sehr gut an diesen Tag...


 

Es ist einen Monat her, dass Kohei bei Noué, einem Tochterunternehmen der Inouye Incorporation, angefangen hat, und wie erwartet macht er einen hervorragenden Job. Nach kaum einem Monat hat er sich an die Leute und die Arbeit in der Verkaufsabteilung gewöhnt und mit seinen Beziehungen und seinem Charme kann er leicht neue Kunden anlocken. Er hat sich um diese Stelle beworben, um seinem Großvater zu zeigen, dass er bereit ist, ganz unten anzufangen. Aber bei einer so leichten Arbeit ist es fast schon langweilig. Seine Beförderung wird ein Kinderspiel.

»Entschuldigen Sie, Mr. Inouye?«

Kohei dreht seinen Stuhl in die Richtung der jungen Frau, die ihn angesprochen hat. Sie ist unscheinbar, sodass er sich nicht an ihren Namen erinnert, aber es ist nur natürlich, dass sie weiß, wer er ist, und sie kommt wahrscheinlich, um etwas Belangloses zu sagen, nur um einen Grund zu haben, mit ihm zu reden. Es ist ein wenig bedauernswert, aber auch süß, also lächelt er sie an. »Ja? Was kann ich für Sie tun?«

Sie erwidert sein Lächeln leicht, doch sie sieht weder erfreut noch nervös aus. Und sie beginnt in einem bestimmten, fast schon herrischen Tonfall zu sprechen: »Es ist nichts Großes, nur das Anmeldeformular, das Sie vorhin ausgefüllt haben, ist fehlerhaft und ich möchte Sie bitten, sich so schnell wie möglich darum zu kümmern.«

Kohei runzelt die Stirn. Er hat zwar ein Anmeldeformular für ein neues Unternehmen ausgefüllt, das er unter Vertrag genommen hat, und er hat dabei vielleicht nebenher mit einem Kumpel gechattet, aber trotzdem. Es gefällt ihm nicht, wie sie von oben herab mit ihm spricht als sei sie seine Vorgesetzte. Zumal sie aussieht, als wäre sie ein paar Jahre jünger als er. »Ach wirklich?«, fragte er, nun wieder lächelnd. »Und woher wollen Sie das wissen?« Sie gehört nicht einmal zu seinem Team, was bedeutet, dass sie keinen Grund hat, sich das Formular anzusehen.

»Ich habe es vorhin überprüft, weil das Unternehmen uns gerade wegen einiger Details kontaktiert hat und eines Ihrer Teammitglieder mich um Hilfe gebeten hat. Es handelt sich um kleine Fehler, aber um spätere Verwechslungen zu vermeiden, sollte das schnell erledigt werden«, antwortet sie mit einem strengen Blick, als wäre sie eine Lehrerin, die einen unartigen Schüler belehrt. Und es sieht so aus, als würde sie ihn damit sitzen lassen und gehen.

»Wie nett von Ihnen!«, sagte er, bevor sie sich abwenden kann. »Machen Sie normalerweise die Arbeit anderer Teams?«

»Nein, aber wenn ich bei etwas helfen kann, mache ich das.«

»Verstehe, und dieses Mal wollten Sie meinem Team unbedingt helfen?« Es wäre nichts Neues. Selbst wenn er einen Fehler gemacht hat und ihr das aufgefallen ist, wäre es nicht logischer, dass sein Teamkollege ihn darauf hinweist? Schließlich hat sie schon ihre Zeit geopfert, um seinem Team zu helfen, wieso also sollte sie sich noch weiter einmischen?

Ein Stirnrunzeln erscheint auf ihrem Gesicht und sie sieht fast verärgert aus. »Verzeihen Sie, Mr. Inouye, aber es ist wirklich eine Kleinigkeit. Ich habe auch solche Fehler gemacht, als ich noch neu war, also gibt es keinen Grund, so beleidigt zu reagieren. Bringen Sie es einfach in Ordnung und denken Sie daran, beim nächsten Mal vorsichtiger zu sein.«

»Jemand scheint zu glauben, dass er mich herumkommandieren kann.« Kohei steht auf und tritt einen Schritt näher an sie heran. Sie versucht es zu verbergen, aber er hat ein Talent, Menschen dazu zu bringen, Geständnisse abzulegen, Frauen im Besonderen. Kohei grinst sie von oben herab an. Er war schon immer stolz auf seine Größe, und obwohl sie nicht unbedingt klein ist, überragt er sie um ein gutes Stück. »Wissen Sie nicht, wer mein Großvater ist?« Er würde sich nie dazu herablassen, aber es wäre ein Kinderspiel, sie hinauszuwerfen.

»Ich weiß nicht, warum ein erwachsener Mann seinen Großvater wegen eines kleinen Fehlers konsultieren muss, aber ich kann mit ihm reden, wenn Sie in dieser Angelegenheit seine Unterstützung brauchen.«

Kohei erstarrt. »Wie bitte?«

Sie seufzt hörbar unzufrieden. »Hören Sie, Mr. Inouye, jeder weiß, wer Sie sind und dass Sie keinen Grund haben, die Arbeit hier ernst zu nehmen. Wenn Sie sich so sehr langweilen, sollten Sie sich vielleicht etwas suchen, das besser zu Ihnen passt, anstatt anderen unnötig das Leben schwerzumachen.«

Darauf kann Kohei nichts erwidern. Denn sie trifft den Nagel so genau auf den Kopf, dass er sich schuldig fühlt. Aber es ist zu früh, um aufzugeben. Schließlich hat er seine stärkste Karte noch nicht ausgespielt.

Er lacht. »Sie müssen mich schon eine ganze Weile beobachten, um das zu bemerken. Und Sie haben sich die Mühe gemacht, meine Arbeit zu überprüfen.« Sie scheint der fleißige und hart arbeitende Typ zu sein. Diese Typen haben selten Erfahrung mit Männern. Und jetzt, wo er sie ansieht, ist ihr Gesicht eigentlich gar nicht so schlecht. Sie benutzt kein Make-up und ihr Haar ist streng zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Dazu trägt sie eine Hose und einen Blazer, die ihr ein unscheinbares und nicht unbedingt weibliches Aussehen verleiht.

»Oh, an diesem Punkt sollte ich wohl gestehen, dass ich mich auf den ersten Blick so unsterblich in Sie verliebt habe, dass ich bereit bin, meinen Job zu riskieren und ein paar Dokumente gefälscht habe, nur um die Chance zu bekommen, mit Ihnen zu sprechen«, sagt sie mit theatralischer Stimme, während sie ihn mit einem schrecklich gelangweilten Ausdruck ansieht. »Versuchen Sie wenigstens, sich etwas Plausibleres einfallen zu lassen, wenn es Ihnen so schwerfällt, einen Fehler zuzugeben.«

Kohei erstarrt einmal mehr. Das Gespräch geht in eine völlig andere Richtung, als er beabsichtigt hat. Sie lässt ihn wie einen Idioten da stehen. »Sie sind ganz schön unhöflich!« Es ist nicht die beste Antwort, aber etwas anderes fällt ihm im Moment nicht ein.

»Ist Ihnen das zu viel?« Jetzt hat sie sogar den Mut, einen Schritt vorzumachen, als wolle sie ihn einschüchtern. »Dann schlage ich vor, dass Sie mit dem Theater aufhören und Ihren Job machen. Oder ist das auch zu viel?«

Er schnalzt mit der Zunge. »Tun Sie nicht so, als hätte ich bisher nicht exzellente Arbeit geleistet.«

»Haben Sie das? Sie sind nicht in der Lage ein Anmeldeformular korrekt auszufüllen und brauchen die Hilfe ihres Großvaters, um eine Diskussion zu führen.«

Kohei verzieht verärgert das Gesicht. »Ich habe nie -«

»Zeitverschwendung.«

Seine Worte bleiben ihm im Hals stecken. 

Der Blick, mit dem sie ihn betrachtet, ist so frostig, dass Kohei nur dastehen und sie anstarren kann, als hätte sie ihn eingefroren. Erst als sie weg ist, kann er sich in seinen Stuhl fallen lassen.

»Lass dich davon nicht stören. Keiner hier kann eine Diskussion mit dieser Füchsin gewinnen.« Es scheint, dass Tomoda ihr Gespräch mitgehört hat, sehr zu Koheis Missfallen. 

Kohei schnalzte mit der Zunge. »Wenn sie so gerne arbeitet, sollte sie es einfach tun, oder wie viele Kunden hat sie in diesem Monat unter Vertrag genommen?!«

»Sieben.«

Kohei zuckt zusammen. »Wie bitte?!« Er hat angenommen, dass es eine große Leistung ist, einen neuen Kunden unter Vertrag zu nehmen.

»Wusstest du das nicht? Das war Rem Aozora, das Ass unserer Abteilung. Sie ist so gut darin, Leute zu manipulieren und zu überzeugen, dass die einzig logische Erklärung ist, dass sie in Wahrheit eine Kitsune ist und andere mit ihren Tricks verhext.«

Kohei sieht Tomoda mit einem zweifelnden Blick an. Er hat direkt nach der Uni bei Noué angefangen und es scheint in der Zeit, die Kohei in Europa verbracht hat, ist aus ihm ein Idiot geworden. »Mach dich nicht lächerlich. Unverschämt ist, was sie ist. Erst schnüffelt sie mir hinterher und dann zickt sie rum.«

»Sie will nichts von dir, falls du das andeuten willst.«

Kohei wirft ihm einen missbilligenden Blick zu. »Hab ich das gesagt?!«

________________

*Kitsune: Fuchsdämon aus der japanischen Folklore

Dieses Feld ist obligatorisch

Dieses Feld ist obligatorisch

Die E-Mail-Adresse ist ungültig

Ich bin damit einverstanden, dass diese Daten zum Zweck der Kontaktaufnahme gespeichert und verarbeitet werden. Mir ist bekannt, dass ich meine Einwilligung jederzeit widerrufen kann.*

Dieses Feld ist obligatorisch

* Kennzeichnet erforderliche Felder
Bei der Übermittlung Deiner Nachricht ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuch es erneut.
Vielen Dank für Deinen Kommentar :)

Kommentar

Konstruktive Kritik ist immer erwünscht. Schreib mir, was du denkst und hilf mir damit weiter :)

© 2024 Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.