Was für ein unglücklicher Zufall, denke ich verärgert. Wieso musste Annabella meine Barriere gerade dann verlassen, wenn die Gargoyle in der Nähe sind?! Ich lasse die Barriere extra leuchten, damit keiner sie versehentlich verlässt … Ah, vielleicht ist es doch kein so großer Zufall, dass die Gargoyle hier sind.
Die gute Nachricht ist, dass Annabella keine Präsenz besitzt und nur ich sie spüren kann, da sie mein Mana in sich trägt. Die schlechte Nachricht ist, sie ist zu weit weg.
Sie ist zwar nicht sehr weit gegangen, nachdem sie meine Barriere verlassen hat, aber meine Barriere ist groß. Und eine so große Barriere lässt sich nicht einfach so verschieben oder vergrößern. Und sie neu zu errichten, würde zu lange dauern.
Ich klettere auf meinen Hirsch. Es ist wirklich nervig, Lorelai zu sein. Ich würde einfach teleportieren, aber dann müsste ich erklären, wie ich ohne Hirsch so schnell bei Annabella war. Und niemand kann es mir vorwerfen, wenn Annabella stirbt, weil sie die Barriere verlassen hat.
Ich befehle dem Hirsch in Annabellas Richtung zu laufen und buffe ihn sogar, damit er schneller ist.
Während ich reite, bemerke ich, dass auch die anderen sich in Bewegung setzen, wahrscheinlich weil sie ebenfalls die Monster entdeckt haben. Mikails Präsenz bewegt sich dabei so schnell, dass ich annehme, dass er so schnell er kann durch den Wald sprintet. Aber er bleibt immer wieder stehen und wechselt die Richtung, woraus ich schließe, dass er nicht weiß, wo Annabella ist.
Und dann ertönt ein Schrei. Mein Mana in Annabella wird aktiv, was mir verrät, dass sie verletzt ist.
Ich fluche leise. Dann teleportiere ich mich zu ihr.
Auf diese Weise bin ich schneller als Mikail und ich tauche hinter einem Baum auf, damit Annabella nicht sieht, wie ich aus dem Schatten trete. Allerdings wäre das wohl nicht nötig gewesen, denn Annabella liegt auf dem Boden, mit einer hässlichen Wunde auf dem Rücken. Sie stammt von der Säure, die der Gargoyle, der über Annabella kreist, auf sie gespuckt hat, und dampft etwas, während sich die Säure sich weiter in Annabellas Fleisch frisst.
Er scheint zu wissen, dass sie noch lebt, denn er spuckt ein weiteres Mal. Doch die grünliche Flüssigkeit wird von meinem Schild abgeblockt, während ich auf Annabella zugehe. Ihre Wunde läutere und heile ich noch im Gehen, aber Annabella rührt sich nicht.
»Lady Annabella.« Ich gehe neben ihr in die Knie und lege ihr eine Hand auf die Schulter.
Sie zuckt zusammen und kauert sich noch weiter zusammen.
Ich sehe etwas unschlüssig auf sie hinab. Soll ich sie einfach liegen lassen und mich um die Gargoyle kümmern?
»Annie!« Mikail kommt zwischen den Bäumen hervorgerannt und fällt neben Annabella auf die Knie. Seine Haare sind zerzaust vom Rennen, die Wangen gerötet und sein sonst so beherrschtes Gesicht trägt einen Ausdruck purer Panik.
»Es geht ihr gut, sie ist nur verängstigt«, sage ich, froh, dass ich Annabella ihm überlassen kann. »Bleibt hinter mir, ich kümmere mich um die Gargoyle.« Das ist der Plan, aber als ich mich aufrichte und umdrehe, stehe ich vor einer Wand aus grünem Schleim.
Die Säure der Gargoyle ist zähflüssig und offenbar hat der eine, der Annabella entdeckt hat, seine Freunde gerufen, um mit ihnen gemeinsam meinen Schild vollzuspucken.
Ekelhaft, denke ich, während ich einen Läuterungszauber wirke, um etwas zu sehen. Vier Gargoyle kreisen über uns, was ich jedoch nur für etwa fünf Sekunden sehen kann, bevor erneut grüner Schleim meinen Schild bedeckt.
So geht es nicht. Ein Schild, das angegriffen wird, braucht Mana um zu bestehen und ich spüre, dass auch meine Barriere angegriffen wird, die zu erhalten sehr viel mehr Mana kostet als ein kleiner Schild. Wenn ich nebenher auch noch alle fünf Sekunden einen Läuterungszauber wirken muss, werde ich mich kaum auf die Gargoyle konzentrieren können.
»Planänderung!« Ich drehe mich zu Mikail um, der seine Schwester im Arm hält und schützend an sich drückt. Die anderen haben meine Barriere klugerweise nicht verlassen, aber sie sind in der Nähe. »Geht mit Eurer Schwester zu den anderen, sodass ich eine kleinere Barriere um euch erschaffen kann.«
»Was habt Ihr vor?« Anstatt brav zu tun, was ich ihm sage, sieht Mikail besorgt an mir vorbei. »Gegen Flieger-Typen zu kämpfen ist schon schwer genug, aber ihre Säure versperrt Euch zusätzlich die Sicht.«
Das weiß ich auch. Wobei die Sache mit der Sicht wohl kein so großes Problem ist, da ich die Präsenzen der Gargoyle spüren kann. Wie ich sie aus der Luft holen kann, weiß ich noch nicht, aber es gibt ein noch größeres Problem.
Gargoyle gehören einer besonderen Sorte von Monstern an, die weder Menschen noch Tieren ähneln. Das heißt, ihre Körper bestehen nicht aus Fleisch und Blut, was für eine Lichtmagierin wie mich, die auf Körper spezialisiert ist, ein ernstes Problem ist. Denn um einen Körper zu beeinflussen, muss man ihn verstehen. Und ich treffe heute zum ersten Mal auf Gargoyle.
»Mir wird schon etwas einfallen«, sage ich zuversichtlich, immerhin sind es nur Rang B Bestien.
»Heißt das, Ihr habt keinen Plan?«, fragt Mikail entgeistert.
»Habt Ihr denn einen?«, frage ich leicht gereizt. Er lässt sich die ganze Zeit von mir beschützen und diskutiert jetzt auch noch mit mir über meine Methoden.
Sein Blick zuckt zu den Gargoyle. Oder zu dem Schleim, der die Sicht auf sie versperrt. »Ich tue, was immer Euch hilft.«
Ich mustere ihn. Gegen Bergtrolle mag er nichts ausrichten können, aber die Gargoyle sind kaum stärker als er. »Könnt Ihr eine Aura-Klinge beschwören?«
Mikail schluckt und schüttelt mit einem leicht beschämten Ausdruck den Kopf. Das dachte ich mir. Wäre Luke hier, hätte er die Gargoyle einfach in der Luft zerteilt.
»Aber Ihr beherrscht Telekinese, richtig?« Immerhin hat er sie einmal benutzt, um mich aufzufangen.
Er nickt und Entschlossenheit blitzt in seinen Augen auf. Er sieht mich an, als würde er eifrig auf einen Befehl von mir warten und ich frage mich, ob es für ihn so schlimm ist, einfach in einer Ecke zu sitzen und nichts zu tun.
»Könnt Ihr den Gargoyle das Genick brechen?«, frage ich und Mikails Entschlossenheit gefriert auf seinem Gesicht. Vielleicht ist das zu viel für einen verzogenen Adelssohn, der bisher nur bei der vom König organisierten Jagd Monster getötet hat, die nach meinen Standards nicht als Jagd zählt. »Was ist mit den Flügeln?«
Mikail schluckt.
»Es würde auch helfen, wenn Ihr sie einfach irgendwie vom Himmel holt.« Wenn ich einen Gargoyle zum Untersuchen hätte, könnte ich sie besser bekämpfen.
»Wie soll ich das anstellen?«, fragt er mit dünner Stimme.
Ich sehe ihn verwirrt an. Wieso muss ich ihm erklären, wie er Telekinese benutzen muss? »Greift einen und zieht ihn nach unten.«
Mikail blinzelt und sieht nach oben, wo er zu versuchen scheint zwischen dem Schleim zum Himmel hinauf zu sehen. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie im Flug fangen kann. Und ob ich genug Kraft habe, um sie zu Boden zu ziehen.«
Ich halte mich davon ab, mir die Hand an die Stirn zu klatschen. Er ist also völlig nutzlos! Wieso bietet er mir seine Hilfe überhaupt an, wenn er nicht einmal bereit ist, sie einzusetzen? Auf der anderen Seite ist das wahrscheinlich besser, als wenn er mit seinen unzureichenden Fähigkeiten darauf bestehen würde, etwas zu tun.
»Gehen wir zurück zu den anderen«, sagt Mikail, als ich nicht weiter frage. »Ich bin sicher, uns fällt etwas ein.«
Damit wir zusammen feststellen können, dass niemand außer mir etwas gegen die Gargoyle tun kann? Wozu soll das gut sein? Leider kann ich das nicht laut sagen und es wäre wohl besser, zu den anderen zu gehen, damit ich eine kleinere Barriere erschaffen kann.
Ich nicke und Mikail steht mit Annabella in den Armen auf. Er hält inne, um nach oben zu sehen.
»Ich passe auf, dass wir nicht getroffen werden«, sage ich und versuche meine Ungeduld zu verbergen. Dieser ganze Aufstand, nur wegen ein paar Rang Bs. Tsk!
Mikail nickt und dreht sich ohne weitere Fragen zu stellen um, um zurück zu meiner Barriere zu gehen.
So vertrauensvoll, denke ich und gestatte mir ein bitteres Lächeln hinter meinem Schleier, bevor ich ihm hinterhergehe. Natürlich folgen uns die Gargoyle, deren Spucke jedoch an meinen Schilden kleben bleibt, die ich in einem Abstand zu uns beschwöre und dann aufhebe, sodass der grüne Schleim zu Boden fällt. Auf diese Weise kommen wir unbeschadet bei den anderen an.
»Geht es Annie gut?« Estella kommt sofort auf Mikail zu, aber ich drehe mich um, um zurück zu den Gargoyle zu sehen. Es ist ein ungewohntes Gefühl für mich, ein Lebewesen zu sehen, seine Präsenz zu spüren, aber nichts über seinen körperlichen Zustand sagen zu können. Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass die Gargoyle, wie nicht ungewöhnlich für Lebewesen mit Aura, robuste Körper haben.
Ich habe im Tempel über Gargoyle gelesen, weil es eine Theorie gibt, dass sie von Dämonen abstammen. Und das, obwohl niemand beweisen kann, dass es Dämonen gibt. In den Beschreibungen der Templer, die Gargoyle im Auftrag der Kirche gejagt haben, steht, dass sie sehr sprödes Fleisch besitzen und das sie anstelle eines Herzens, einen harten Kern besitzen, der sich inmitten ihres Aura-Pools befindet. Diesen Kern muss man zerstören, um den Gargoyle zu töten, weil er sich sonst in kürzester Zeit regeneriert. Da Aura den Körper zwar bei der Heilung unterstützt, aber keine heilenden Eigenschaften besitzt, nehme ich an, dass er eine einfache Struktur besitzt, die durch Aura aufgebaut werden kann. Wenn ich damit recht habe, würde das bedeuten, dass Aura nicht nur durch den Körper fließt, sondern Bestandteil davon ist, wodurch Debuffs nutzlos wären. Gleichzeitig müsste ich nur die Struktur der Aura im Körper zerstören, um den Körper zu verletzen.
»Eure Heiligkeit.«
Während ich Mutmaßungen anstelle, werde ich von Mikail angesprochen, der Annabella an Dalton weitergeben hat.
»Ihr sagtet, Ihr wollt eine kleinere Barriere erschaffen, aber wenn es nur darum geht, die Säure abzuwehren, kann ich das übernehmen.« Er hat also doch noch etwas gefunden, dass er tun kann.
»Tut das. Ich entferne meine Barriere.« Ich habe keinen Grund, darauf zu bestehen, alles selbst zu machen, zumal keiner von ihnen sofort sterben sollte, selbst wenn Mikail versagt und sie angespuckt werden und in diesem Fall haben sie immer noch Hilena, die wohl eine einfache Verletzung heilen kann.
»Wartet!« Aber Mikail hält mich auf, bevor ich die Barriere aufheben kann. »Prinz Eden ist nicht mit uns gekommen. Bitte wartet noch, bis Jake ihn hergebracht hat.«
Hah, was für eine verpasste Gelegenheit, denke ich enttäuscht, denn mir sind die fehlenden Präsenzen nicht entgangen. Da die Gargoyle hier sind, wären sie wahrscheinlich nicht einmal in Gefahr, aber es würde ihnen wenigstens Angst einjagen.
Aber da Mikail so aufmerksam war, mich auf das Fehlen der beiden hinzuweisen, muss ich wohl oder übel abwarten, bis sie hier sind.
»Eure Heiligkeit, gibt es etwas, das ich tun kann?«
Ich lege die Stirn in Falten, als ich von der zweiten Person mit zu viel Tatendrang angesprochen werde. Es ist Estella, was in besonderem Maße nervig ist, da sie die schwächste der Gruppe ist, Annabella ausgenommen.
»Ich weiß, es ist nicht viel, aber wenn Euch mein Feuer eine Hilfe sein kann, stelle ich es Euch zur Verfügung.« Sie spricht voller Entschlossenheit und ich muss einräumen, dass Feuer schon allein offensive Fähigkeiten besitzt. Ich weiß zwar nicht, wie gut Gargoyle brennen, aber vielleicht ist es einen Versuch wert.
»Könnt Ihr die Gargoyle mit Eurer Magie erreichen?«, frage ich, um zu verhindern, dass das Gespräch ähnlich verläuft wie das mit Mikail.
»Ich kann es versuchen«, antwortet Estella und beschwört sofort eine Flamme über ihrer rechten Hand, während sie ihren Blick auf die Gargoyle richtet. Ich bin überrascht, dass sie keinerlei Hemmungen zu besitzen scheint und möglicherweise hätte sie sofort gefeuert, wäre die Sicht auf die Gargoyle nicht durch den Schleim gestört.
»Einen Moment, Euer Hoheit«, sage ich und deute auf die Flamme in ihrer Hand. »Das ist zu schwach.«
Estellas Blick kehrt zu mir zurück. »Verzeihung?«
Ich betrachte die Flamme. Es ist Feuer und kaum mehr als das. Um einen Feuerball zu werfen, müssen die Flammen mit Magie verstärkt werden, um nicht durch den Luftzug zu erlöschen. Und um ein Monster mit Aura vom Rang B anzugreifen, braucht man eine sehr starke Flamme, mit stark konzentriertem Mana. »Erhöht die Mana-Dichte in Eurem Feuer.«
Estella blinzelt und sieht ebenfalls zu ihrer Hand. Eine Falte bildet sich auf ihrer Stirn und dann schiebt sie mehr Mana ins Feuer. Aber es ist nur geringfügig besser als vorher.
»Es ist in Ordnung, wenn es nur eine kleine Flamme ist«, füge ich hinzu, da die Dichte sehr viel wichtiger ist als die Größe. »Presst Euer Mana zusammen und achtet darauf, dass der Fluss in der Flamme stabil ist.« Ich gebe Estella weitere Anweisungen und buffe sie sogar, bis sie schließlich eine kleine, aber glühend rote Flamme über der Hand hat. Es ist nichts Besonderes, aber es sollte reichen, um den Flügel eines Gargoyle zu durchlöchern. Und wenn er abstürzt, kann ich ihn untersuchen.
»Sehr gut.« Mit einer Handbewegung läutere ich meine Barriere, damit wir freie Sicht auf die Gargoyle haben. Jetzt kommt der schwierige Teil, denn Estella muss einen der Gargoyle im Flug erwischen. »Zielt auf die Flügel. Ich halte Euch die Sicht frei.« Ich bin bereit, mehrere Läuterungszauber zu wirken, bis Estella schießt. Was ich jedoch nicht erwartet habe, ist zu sehen, wie die kleine Flamme an mir vorbei trudelt und noch in meiner Barriere zu Boden plumpst. Immerhin geht sie nicht sofort aus und brennt ein Loch in den Boden, bis Mikail sie austritt.
»Verzeihung«, keucht Estella hinter mir.
»Pft, das war erbärmlich, Nichte«, sagt Eden, der mit Jake vor einer Weile hier aufgetaucht ist, als wäre er nützlicher.
»Kein Problem. Versucht es einfach nochmal«, erwidere ich, hauptsächlich um Eden zu widersprechen.
Aber Estella schüttelt den Kopf. »Verzeiht mir, Eure Heiligkeit, aber ich fürchte, ich habe all mein Mana verbraucht.«
Ich blinzle. »Verzeihung?«
Estella sieht betreten zur Seite.
Ich betrachte sie und stelle fest, dass sie recht hat. Sie besitzt nur noch eine kleine Restmenge Mana, das der Körper automatisch zurückhält und das sie wohl nicht willentlich kontrollieren kann. »Oh«, mache ich, da ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll. Ich glaube nicht, dass ich je in meinem Leben so wenig Mana hatte.
»Dann werde ich die Barriere jetzt entfernen«, sage ich also und sehe zu Mikail, damit er weiß, dass er jetzt für die Sicherheit verantwortlich ist. Er nickt und beschwört einen Aura-Schild innerhalb meiner Barriere.
»Gut.« Ich löse meine Barriere und mache mich daran, Mikails Aura-Schild zu verlassen.
»Eure Heiligkeit!« Mikail hält mich auf, kaum dass ich einen Schritt gemacht habe. »Wollt Ihr nicht innerhalb des Schilds bleiben?«
Ich sehe ihn irritiert an. »Ich bevorzuge es, die Gargoyle zu sehen«, sage ich und deute auf den Schleim, der bereits vereinzelt an Mikails Schild klebt.
»Aber wird es nicht schwer, sich auf die Monster zu konzentrieren, wenn ihr mehrere Schilde beschwört, so wie vorhin.«
Ich lege den Kopf schief. »Ich habe nicht vor, irgendwelche Schilde zu beschwören.«
Mikails Augen weiten sich entgeistert. »Aber wie wollt Ihr …« Er bricht ab, als ich leise schnaube. »Ihr solltet wissen, dass ich diesen Mantel nicht trage, weil er so protzig ist«, sage ich, bevor ich weitergehe. Der Mantel der Heiligen ist eine Reliquie, die mit mehreren Zaubern belegt ist. Neben einem Läuterungszauber, der den Mantel weiß hält, befindet sich genug Mana in seinem Stoff, um ihn so undurchdringlich zu machen wie eine Rüstung. Dasselbe gilt für meinen Schleier. Zugegeben war der Mantel ursprünglich wirklich nur dafür gedacht, mich edel und glamourös aussehen zu lassen, aber wenn ich ihn nicht verzaubert hätte, wäre der Mantel lange zerstört.
Ich habe kaum fünf Schritte getan, als ich von einem Batzen Schleim an der Schulter getroffen werde. Die Gargoyle können gut zielen, auch wenn es keine Schwierigkeit gewesen wäre auszuweichen. Tatsächlich muss ich mich davon abhalten, den Schleim mit meinem Schatten zu verschlucken. Aber auch so spüre ich kaum etwas davon, außer einer warmen Berührung, die schnell verschwindet, als die Läuterung des Mantels sich aktiviert. Eklig ist es trotzdem.
Nachdem ich einen Abstand zwischen mich und Mikails Schild gebracht habe, bleibe ich stehen. Der Fokus der Gargoyle liegt bereits auf mir, da sie alle über mir kreisen. Es sind jetzt sieben. Das sehe ich gerade noch, bevor ich den Arm heben muss, um mich vor einem Schwall Schleim zu schützen, der mir sonst ins Gesicht geflogen wäre. Schleier hin oder her, ich will das Zeug nicht im Gesicht haben.
Ich versuche, mich auf einen der Gargoyle zu konzentrieren und ihn aus der Luft zu holen, gebe aber schnell auf. Es ist nicht allzu schwer, die Gargoyle mit meiner Magie zu erreichen, aber sobald ich versuche, an ihrer mit Aura verstärkten Haut vorbeizukommen, fliegen sie plötzlich hoch in den Himmel, bis sie so weit weg sind, dass ich die Kontrolle über mein Mana aufgeben muss.
Meine zweite Strategie ist abzuwarten, bis die Gargoyle merken, dass sie mich mit ihrer Säure nicht verletzen können und zum direkten Kampf übergehen. Wenn ich Körperkontakt zu ihnen herstellen kann, kann ich mein Mana in sie pumpen und sie überwältigen.
Das funktioniert aber nur halb. Das heißt, die Gargoyle nähern sich mir, aber nur um mich besser bespucken zu können, und zwar von allen Seiten. Es war schon unangenehm, als sie noch ab und zu daneben geschossen haben, aber durch die Nähe treffen sie praktisch jedes Mal. Trotzdem bleiben sie weit genug in der Luft, um jederzeit abhauen zu können, wodurch mein Plan mit dem Körperkontakt ebenfalls aussichtslos erscheint.
Ich schnalze verärgert mit der Zunge, während ich eine Barriere vorbereite, um die Gargoyle mit mir einzuschließen. Dabei muss ich nicht nur die Barriere, sondern auch den Zauber, der sie errichtet, verbergen, damit die Gargoyle nichts merken und fliehen. Aber während ich mich auf die Vorbereitung konzentriere, trifft mich ein Batzen Schleim im Gesicht.
Ekel steigt in mir auf. Diese widerlichen Viecher, die ich normalerweise in fünf Minuten erledigen könnte! Warum muss ich mich von diesen Schwächlingen bespucken lassen?!
»Genug!« Mit meinen Worten setze ich mein gesamtes Mana frei. Ein Kreischen ertönt, als die Gargoyle zu Boden geschleudert werden, begleitet von dem Krachen der Bäume, die unter dem Druck meines Manas bersten. Dann ist es ruhig.
Konstruktive Kritik ist immer erwünscht. Schreib mir, was du denkst und hilf mir damit weiter :)
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